Samstag, 11. August 2012

How to save a life. ll.O8.2Ol2

Ich wollte mal wieder schreiben. Also hi.
Ab heute ist meine Freundin 2 Wochen weg. Omg, ich sterbe. Ich sterbe jetzt schon voll ohne sie.
Und Montag werde ich ernsthaft sterben.
Eineinhalb Jahre sind eine verdammt lange Zeit.
Auch, wenn man das gar nicht so bemerkt.
Ich will irgendwie mal die Geschichte erzählen.
Am 13.02.2012 hat sich mein Vater morgens von mir verabschiedet, weil er nach Hause fliegen wollte. Mein Opa war zu dem Zeitpunkt voll krank und er und mein Vater liebten sich, also wollten wir alle hin, aber mein Vater ein bisschen früher.
Es hat aber voll geregnet und meine Mutter meinte noch, dass er aufpassen soll, weil die Straßen so rutschig sind.
Er hat sich von meinen Geschwistern verabschiedet, meine Mutter geküsst und ihr gesagt, dass er sie liebt.
Dann hat der kurz den Hund gekrault und kam zu mir.
Er sagte:"Also dann bis bald, Großer. Wir sehen uns ja bald. Pass auf deine Mutter und die anderen auf. Ich verlass mich auf dich und vertraue dir."
Ich hab nur genickt und ihn fest umarmt.
Dann sind wir zur Haustür gegangen. Und es hat so gegossen. Als er schon draußen stand, hat er sich nochmal umgedreht und mir gesagt, dass er mich lieb hat.
Ich hab's erwidert und die Tür zugemacht.
Hätte ich nur gesagt, dass er nicht fahren soll. Dass er es lassen soll.
Aber ich hab's nicht. Und jetzt ist er weg. Für immer.
Dann bin ich zu nem Freund gefahren. Glaub ich.
Auf jeden Fall hat meine Schwester mich nicht so viel später angerufen.
Sie klang total komisch und meinte, dass ich sofort nach Hause soll.
Es hat immer noch geregnet. Richtig doll sogar.
Als ich ankam, war ich total nass.
Sie hat mir die Tür aufgemacht. Ihre Augen waren schon total aufgequollen und sie hat richtig heftig gezittert.
Mein Herz hat gepocht. Ich hab nichts anderes gehört, außer das.
Als ich reinkam, lag meine Mutter auf dem Sofa und hat geheult. Sie hat so laut geweint, dass sie geschrien hat.
"Papa hatte einen Autounfall."
Hat meine Schwester gesagt und mir ihre Hand auf die Schulter gelegt.
Auf einmal wurde alles schwarz vor meinen Augen und ich bin nach Hinten gekippt.
Ich weiß nicht, wie lange ich weg war.
Aber ich bin von meinen eigenen Schreien aufgewacht.
Sie wollte mir hochhelfen, aber meine Beine haben sich nicht bewegt.
Ein bisschen später bin ich zu Lina.
Sie war da für mich. Sie hat nicht gefragt, sondern mich einfach nur festgehalten.
Paar Tage später war die Beerdigung.
Da schien die Sonne.
Es kamen eigentlich voll viele Leute. Arbeitskollegen, Freunde, Nachbarn, Bekannte und viele aus meiner Familie.
Meine Oma und mein Opa kamen angeflogen. Mit den Geschwistern von meinem Vater.
Auf der Beerdigung sollten ein paar Leute was zu meinem Vater sagen.
Ich hab nicht wirklich zugehört. Ich habe in der Zeit nie irgendwem zugehört.
Dann sollte ich was sagen, aber ich habe mich geweigert. Ich hätte das eh nicht geschafft.
Lieber hab ich ein Lied gespielt.
"The Fray-How to save a life."
Junge, ich vermisse diesen Typen so endlos.
Wenn er leben könnte, aber ich müsste sterben. Ich würde sofort alles geben, damit er noch hier wäre.

NEUES ASK.
http://ask.fm/KomigeLeute