Bevor ich sterbe, will ich noch so vieles machen.
Man denkt, dass man noch so viel Zeit hat. Doch wenn man kurz die Augen schließt, ist schon wieder ein Jahr vorbei.
Jeden Tag stellen sich viele Entscheidungen. Somit auch viele "Was wäre wenn's.."
Ich frage mich jeden Tag aufs Neue, was in bestimmten Situationen passiert wäre. Auch, wenn das nichts bringt, weil ich es eh nie erfahren werde.
"You can't start the next chapter of your life, if you're re-reading the last one."
Ständig wird einem gesagt, dass man mit der Vergangenheit abschließen und in die Zukunft blicken sollte.
DOch wie kann ich in die Zukunft blicken, wenn ich die Vergangenheit nicht verstehe und nicht los lassen kann?
Es ist einfach zu vieles passiert. Zu viel Wichtiges wurde mir genommen. Zu oft wurde ich verletzt.
Ich stelle mir so viele Fragen, ohne jemals eine Antwort darauf zu finden.
"Wenn man am Boden liegt, muss man immer aufstehen."
Und was ist, wenn ich nicht aufstehen will?
Ich will einfach liegen bleiben und schlafen. Schlafen, bis alles vorbei ist.
Ich will einfach irgendwo in einem gemütlichen Bett liegen und nichts tun. Einfach irgendwann aufhören zu atmen und gehen. Ohne Schmerzen. Ich will vor meinen Problemen weglaufen und ich will, dass sie endlich aufhören.
Ich will vor den Stimmen weglaufen, die mir ständig Vorwürfe machen.
Aber wie kann ich vor etwas weglaufen, wenn es in meinem Kopf ist?
Wie kann ich diese Stimmen ausstellen und weiterleben?
Ich habe so Angst vor der Zukunft. Ich weiß nicht, was ich machen will und was passieren wird. Ich weiß nicht einmal, wer ich bin.
Ich bin nichts besonderes. Ich bin von niemandem die wichtigste Person oder die wichtigste Entscheidung.
Ich bedeute vielleicht ein paar Leuten ein bisschen was, aber nicht genug, dass sie für mich sterben würden. Aber sowas kann ich gar nicht verlangen. Auch, wenn ich von vielen Leuten immer wieder höre, dass sie genau das für irgendwen machen würden.
Für mich halt einfach nicht.
Es ist einfach alles zu viel, doch niemand bemerkt es.
Niemand bemerkt, wie Worte mich zerreißen und Abschiede mir das Herz brechen.
Niemand weiß, wie oft ich schlaflos da liege und mir die Hand vor den Mund presse, damit niemand hört, wie ich weine.
Das ist nur ein Teil von den Dingen, die niemand weiß.
Aber wieso sollte ich es irgendwem erzählen? Es interessiert doch niemanden.
Niemand kennt meine Wünsche und Träume
Ich rede viel, doch es ist nur ein kleiner Teil von den Dingen, die ich denke.