"I've said it once,
I've said it twice,
I've said it a thousand fucking times,
that I'm okay, that I'm fine, that it's all just in my mind."
Irgendwie fehlt mir die Kraft zu allem. Ich habe einfach keine Lust mehr und ich will weg.
Einfach ans Meer, irgendwo hin, wo Wasser ist und ein bisschen Sand.
Wo der Himmel und das Wasser ineinander übergehen und man denken könnte, dass die Welt dort endet.
Ich will das Salzwasser auf meiner Zunge schmecken, ich will den Wind in meinen Haaren spüren.
Ich will heiße Weiber stalken, Eis essen und den ganzen Tag nichts machen.
Ich will meine Sommerferien zu Hause verbringen und meinen alten Alltag wieder haben.
Man kann nicht alles haben, oder?
Aber was hab ich stattdessen?
Meine tolle Mutter, die ihre geniale Laune an mir auslässt, die behinderten Fressen, die ich jeden Tag ertragen muss und die mich alle so sehr ankotzen, dass ich jeder davon ins Gesicht rotzen will.
Ich erlebe einfach nichts spannendes mehr.
Alles ist so normal geworden, das stört mich.
Ich will weg. Weit weg.
Meine Sorgen vergessen.
Meinen Vater vergessen, nein. Das will ich niemals.
Aber vielleicht einfach mal ein bisschen abgelenkt sein.
Ich will nachts wieder stundenlang draußen sitzen und Gitarre spielen.
Ich will wieder den ganzen Tag englisch sprechen und meine alten Freunde um mich haben.
Ich will sie nicht verlieren. Einfach nicht los lassen.
Und ich will nicht, dass alle merken, wie kaputt ich wirklich bin.
Und ich will mit dem Ritzen aufhören.
Viele sagen, dass es schlecht ist und machen einen fertig.
Aber wie fertig muss eine Person gemacht werden, dass es so weit kommt?
Habt ihr schon mal drüber nachgedacht?
Nein, sicher nicht. Ihr seid ja so perfekt. Daddy's ganzer Stolz, ne?
Ich will endlich mit diesem Thema abschließen und es nie wieder tun.
Aber es wird wieder schlimmer.
Ich habe wieder so oft den Drang dazu, wie schon lange nicht mehr.
Und hey, ich mach's. Ich bin so schwach, ich kann nicht mal damit aufhören, was ich am meisten will.
Und hey Krissi, ich weiß, dass du das liest.
Ich wollte dir das vorhin auch am Telefon erzählen, habe ich aber nicht geschafft.
Naja, jetzt weißt du's.
Ja, ich lass es. Ja klar lass ich's.
Ich geb mein Bestes. Mein Bestes ist nur leider nie genug.
Es reicht nie, welche Leistung ich bringe.
Das weiß ich. Und niemand braucht versuchen, mich vom Gegenteil zu überzeugen.
Es ist hart, wie sehr man weinen kann und es niemandem auffällt, weil man ganz allein in seinem Zimmer sitzt, einfach nicht auf sein Leben klar kommt, versucht sich zu beruhigen, die Tränen wegwischt und so tut, als ob nie was gewesen wäre.